Die Tage werden kürzer und die schweren Ledersessel in der Casa del Habano Berlin umso bequemer. So fanden am 5. Oktober 2006 acht "Club de Fumadores"-Mitglieder den Weg in die Casa, um die "Zigarre des Monats Oktober" zu begutachten. Den Titel trägt diesmal die Hoyo de Monterrey des Dieux.

Casa-Tasting im Oktober: Hoyo de Monterrey des Dieux

Interessant an dieser Zigarre ist im Moment die Präsentation aus dem 50er-Cabinet mit den Produktionsmonaten April & Mai 2003. Geraucht wurde aus dem Produktionsmonat Mai 2003.

Die Zigarren präsentierten sich in einem coloradofarbenen, feinen Deckblatt. Die Rollung war fest und mit ausgeprägten Luftkanälen.

Positiv überrascht waren alle Tester über die Intensität des Geruchs der Zigarre vor dem Anzünden. Angenehme Noten von Holz überwogen.

Bei den ersten Zügen entwickelte sich sofort ein angenehmer süßer Geschmack mit leicht salzigen und pikanten Nuancen im Hintergrund.

Beim Rauchen gerierte sich die "des Dieux" divenhaft zögerlich. Der Körper zeigte in den ersten beiden Dritteln nur mittelmäßige Rundungen und steigerte sich erst im letzten Drittel. Nach dem anfänglich starken Eigengeruch der Zigarre enttäuschte das Aromenvolumen. Holzige und Heu/Gras-Aromen waren vorherrschend, bei tieferem Hineinschmecken ergänzt durch Lakritz-, Schwarzbrot- und feuchte Erde. Also doch noch annehmbare Komplexität.

Die Asche zeigte alle möglichen Farbschattierungen, von weiß bis sehr dunkel. Einzig die Qualität der Asche war immer überzeugend, bis zu 11 cm an der brennenden Zigarre wurden gemessen ("Collazo-Effekt" = hoch).

Die Hoyo de Monterrey des Dieux wurde insgesamt mit einer +1 (auf unserer Skala von +2 bis -2) bewertet. Positiv fiel das Alter der Zigarre ins Gewicht, das die nicht sehr ausgeprägten Aromen immerhin feiner und ausgereifter darstellte. Für eine klassische Abendzigarre hat es aber nicht gereicht, höchstens für die Bezeichnung „angenehme Mittagszigarre“.

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