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23-11-15 00:01 Alter: 8 yrs

VON:GH

Aging Room M19 ffortissimo • Die Zigarre der Woche

Auffallen – so lautet die Devise, wenn man eine weitere Zigarre im Fokus des Zigarrenrauchers platzieren will.



10 Zigarren in die Schale gepresst. Diese Zigarre steht bis zum Schluss unter Druck.


Im 80 °-Winkel aufgestellt sieht man das schön gezwirbelte Zöpfchen.


Zusammen mit der Spitze ein rolltechnisches Meisterwerk.

Die seit wenigen Wochen erhältliche Aging Room M19 tut das mit Ffortissimo oder ffortissimo, wobei die beiden Anfangs-F so geschrieben werden, wie wir das fortissimo aus der Notenwelt kennen. ff=fortissimo= sehr laut. Man könnte auch vermuten, hier schreit jemand.

Nun denn. An der Kiste ist nichts laut und schreiend. Sie ist elegant gestaltet und ganz in Silbergrau gehalten. Stabile und ordentliche Machart mit Auffall-Deckel und zweiteiligem Schatullen-Verschluss.

Die Form der Zigarre ist dagegen schon auffällig. Wer diese Zigarre gerollt hat, versteht sein Handwerk bestens. Alleine die kleine, etwa einen halben Zentimeter lange Spitze zu rollen, ohne dass dadurch der Zug beim Anzünden leidet, ist eine Kunst. Hinzu kommt das gezwirbelte Zöpfchen am Kopf. Um das Ganze dann zu einem Kantholz zu machen, war wohl nur noch Druck erforderlich. So haben wir es hier auch nicht mit einem Ringmaß zu tun sondern mit einer Breite von 17 Millimeter und einer Höhe von 10 Millimeter. An Länge misst man etwa 14 Zentimeter.

Optisch macht die M19 ffortissimo den Eindruck, zum Brandende hin breiter zu werden. Das täuscht. Messungen weisen Unterschiede von weniger als einem Millimeter aus.

Dem Druck ist die Zigarre auch während des Transports ausgesetzt. Jede einzelne Zigarre liegt in einem Stoffschälchen. Was heißt liegt. Sie ist dort reingepresst worden und kann mühelos in einem 80-Grad-Winkel in der Kiste stehen.

Warum man aus einer Zigarre ein rechteckiges Stäbchen macht? Keine Ahnung.

Bei all dem Druck könnte man vermuten, dass diese Zigarre nur schwer zieht. Mitnichten – Die ffortissimo M19 hat ein tadelloses Zugverhalten.

Der kleine redaktionelle Vortest (Kriterien findet man hier) ergibt:

Optischer Eindruck: Schwierig. Wie soll man einen Vierkant in der Zigarrenwelt beurteilen? Stellen wir uns einen Moment vor, sie wäre rund, dann gäbe es aufgrund des seidig und ölig schimmernden Deckblattes mit leichten Äderchen 9 von 10 »Art of Smoke«-Punkte.

Zugverhalten: 10 von 10 »Art of Smoke«-Punkte. 

Abbrand inklusive Aschebildung: 7 von 10 »Art of Smoke«-Punkte. Leicht flusige Asche, die maximal 2 Zentimeter lang wird. Zweimal musste der Schiefbrand korrigiert werden.

Aroma: 7 von 10 Punkte. Hier leidet die Zigarre ein wenig unter der Stärke, die das Aroma erst ganz zum Schluss hervortreten lässt. Vielleicht daher: ffortissimo – sehr laut.

Preiswürdigkeit: 10 von 20 Punkten. 14 Euro kostet die Aging Room M19 ffortissimo.

Gesamt: 43 von maximal 60 »Art of Smoke«-Punkten. 

Die Stärke (kein Qualitätskriterium) liegt bei 9 von 10. 

Die Rauchdauer beträgt etwa 60 Minuten.

Auf der Suche nach den besten Zigarren der Welt verkosten »Art of Smoke«-Tester wöchentlich eine andere Neuerscheinung.

Die Testreihe findet man hier.