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31-05-22 16:31 Alter: 2 yrs

VON:GH

Arbeit im Zigarrenhaus

Arbeit ist die Überwindung eines Widerstandes. Kann es so etwas in einem Zigarrenhaus geben?



Auf den Seiten von Berlins Zigarrenhändler Maximilian Herzog liest man derzeit unter anderem:

ARBEITEN FÜR DAS EXKLUSIVSTE ZIGARRENHAUS DEUTSCHLANDS

Gut, das mit dem exklusivsten Zigarrenhaus stimmt, lautet doch schon das Firmenmotto: Wir haben nicht alles, sondern nur das Beste. Aber „Arbeiten“?

Man stelle sich einmal vor: Am Vormittag, so zwischen 10 und 11 Uhr, erscheint man im Hafen oder am Ludwigkirchplatz, zündet sich als Erstes eine Zigarre an und trifft alsbald auf einen Besucher, der noch unsicher ist, was denn die Woche über so geraucht werden sollte. Gleich einem wohlmeinenden Arzt führt man die Anamnese durch und fragt nach bisherigem Rauchverhalten sowie geschmacklichen Präferenzen. Anschließend weiß man, was der Frau oder dem Manne fehlt, geht gemeinsam in den Humidor und offeriert Preziosen und Alltägliches aus einem gewaltigen Fundus.

Oder aber es erscheint jemand, der genau weiß, was er will. Nichts einfacher als das. Mit einem sorgsam verpackten Paket verlässt er einen wieder.

Zwischen den Besuchen beantwortet man freundliche Anfragen, stellt liebevoll die Zigarrenkonvolute zusammen und freut sich daran, dass auch andere alsbald in den Genuss bester Zigarren kommen.

Gegen Abend, meist so um 19 Uhr, erscheinen freundliche Menschen, die ebenso wie man selbst den inspirierenden Duft einer Zigarre lieben. Man unterhält sich, hat idealerweise ein kleines Programm vorbereitet und lässt den Tag bei einer der besten Zigarren ausklingen.

Und das alles soll Arbeit sein?

Sicher nicht. Vielmehr handelt es sich um eine wohldotierte Freizeitgestaltung.

zigarren-herzog.com/blog/detail/sCategory/7369914/blogArticle/421