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26-01-07 09:18 Alter: 17 yrs

VON:GH

Casa Nürnberg • eindeutige Positionierung verschafft Vorteile

Wer erstmalig die Casa Nürnberg am Hauptmarkt betritt, wird gleich zu Anfang darauf hingewiesen, dass es sich hier um eine gastliche Stätte für den Zigarrenraucher handelt. Gegangen ist deshalb noch niemand.



Schwere Ledersessel - nur für ZigarrenraucherInnen


Die gesamte Palette der kubanischen Zigarrenmanufakturen


Auf 28 Seiten umfangreich dokumentiert - Das Weinangebot


Cocktails, Rum und Whisk(e)y


Deutschlands schönste Casa del Habano liegt zweifelsfrei in Nürnberg am Hauptmarkt. Seit einem Jahr bietet dort Christine Klever neben kubanischen Zigarren ein bestens gepflegtes gastronomisches Angebot für den gehobenen Geschmack.

Schon auf den veröffentlichten Bildern ist erkennbar, dass es hier nicht nur um den Verkauf von Zigarren, sondern auch um das dazu passende stilvolle Ambiente geht. Dieser Eindruck wird bei einem Besuch noch übertroffen, lässt sich doch auf den Bildern kaum die enorme Liebe zum Detail wiedergeben.

Wer das Haus betritt, wird auf dem Weg über die Treppe in die Casa von handgemalten kubanischen Markenlogos begleitet. Das gesamte Treppenhaus stimmt den Gast mit Pastellfarben auf einen Ort ein, der selbst einen Kubaner neidisch machen kann.

Kurz bevor man sein Ziel erreicht hat, erfolgt der Hinweis, dass man nun die "letzte Stufe zum Himmel" erklimmt. Schwere Clubsessel, eine höchst elegant integrierte Bar, ein üppiges Weinregal und das Revolutionszimmer machen klar, dass ein nur kurzfristiger Besuch Verschwendung von Lebenszeit ist. Hier bleibt man länger - und für einen Abend kommt daher am besten schon am (frühen) Nachmittag.

Der Humidor an der Stirnseite hat natürlich die gesamte kubanische Palette an Zigarren im Angebot. Links und rechts die limitierten Humidore (San Cristóbal, Bolivar, Romeo y Julieta etc.) dazwischen, nach Marken geordnet, die auch einzeln erhältlichen Puros.

Auf dem Weg zurück empfiehlt sich ein Blick in das Weinregal. Neben einigen Weißweinen eine umfangreiche Palette an Rotweinen aus Deutschland, Italien, Frankreich und Spanien. Darunter Raritäten wie ein Château Haut-Brion oder ein Château Lafite-Rotschild - beide aus dem Jahre 1994.

Wer nicht so lange stehen möchte, kann sich mit der 28 Seiten umfassenden Weinkarte in einen der massiven Ledersessel fallen lassen und auch gleich zur 36 Seiten umfassenden Karte für Cocktails, Whisk(e)y, Rum und Snacks greifen.

Die Preise liegen unter den Erwartungen. Ein 10-jähriger Laphroig (4 cl) wird mit 6,50 EUR angeboten, der Ron Zacappa Centenario (23 Jahre) mit 8,50 EUR. Die Weine haben durchweg zwei Preise, einen für die Mitnahme, einen für den Genuss vor Ort. Der Preisaufschlag für den Genuss vor Ort ist mit rund 12 Euro höchst moderat, berücksichtigt man die Umgebung, die einem geboten wird.

Da kann man dann getrost auf Angebote vergleichbarer Edelgastronomie verzichten. Und wen tatsächlich noch der Hunger drücken sollte: Ein kleines Tappasangebot hilft schnell, diesen zu verdrängen.

Auf zwei Fragen muss sich der unangemeldete Erstbesucher einstellen. Erstens: Haben Sie reserviert? Ein Sitzplatz an der Bar oder ein Stehplatz ist zwar immer drin, gerade letzterer aber bei der zu erwartenden Aufenthaltsdauer nicht gerade komod. Und: Sind Sie Zigarrenraucher? Nur wer dies bejaht, bekommt einen Platz im Lesersessel. Diese sind löblicherweise nur den ZigarrenraucherInnen vorbehalten.

Es gibt nur wenige Lokalitäten, die man lobpreisen und uneingeschränkt empfehlen kann, immerhin haftet man mit seinem Gesicht dafür. Die Casa Nürnberg gehört uneingeschränkt dazu.

Öffnungszeiten: Montags bis Samstags von 10:00 Uhr bis 24:00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen ist geschlossen.


Links:

www.casadelhabano.de