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09-01-06 15:15 Alter: 18 yrs

VON:GH

Das kubanische Garantiesiegel

Angefangen hat alles Ende des 19. Jahrhunderts. Kubanische Zigarren waren ein begehrtes Lebens- und Genussmittel in der europäischen Welt geworden. Und wie alles, was begehrt ist, unterliegt es der Gefahr, gefälscht zu werden.



Das Garantiesiegel muss auf jeder Kiste kleben.

Kuba war damals noch spanische Kolonie. Daher wandten sich die Zigarrenfabrikanten an den spanischen König. Dieser erteilte am 13. Februar 1889 der "Union de Fabricantes de Tabaco" die Genehmigung, auf ihren Produkten bzw. deren Kisten ein Garantiesiegel anzubringen, das die kubanische Herkunft der Ware bestätigte. Dieses Recht hatten aber nur diejenigen Tabakfabrikanten, die dieser Vereinigung angehörten. Mit diesem Siegel bestätigten die Tabakfabrikanten die Echtheit der Ware.

1898 wurde die spanische Herrschaft auf Kuba durch die amerikanische ersetzt. Im Jahre 1902 wurde Kuba unabhängig und nannte sich fortan Republik. Konsequenterweise erfuhr das Siegel eine Veränderung. Statt des spanischen Wappens kam das kubanische und der Name der Vereinigung lautete. "La Union de Fabricantes de Tabacos y Cigarros". Diese Vereinigung garantierte nun für die kubanische Republik und mit deren Erlaubnis die Echtheit der Ware.

Aufgrund eines Gesetzes vom 16. Juli 1912 übernahm der kubanische Staat die Verantwortung für die Herkunftsgarantie. Das Siegel wurde wiederum neu gestaltet. Es war nun ein Siegel der "Republica de Cuba".

Per Dekret vom 27. Januar 1931 wurde das Siegel gestalterisch erneut geändert.

Über die Gründe kann man nur spekulieren. Vermutlich sind die Siegel selber auch gefälscht worden, so dass man mit der Neugestaltung den Fälschern wieder einen Schritt voraus sein wollte.

Seine letzte Veränderung erfuhr das Siegel im Jahre 1999, als eine sechsstellige Seriennummer eingeführt wurde, der ein zwei Buchstaben umfassender Code vorangestellt ist. Dabei handelt es sich um eine serifenfreie Schrift in roter Farbe.