Die monatliche Lernstunde auf der Elbe

Der Zigarrenlunch am Captain´s Table der RICKMER RICKMERS.

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Der Captin´s Table an Bord des Museumsschiffes RICKMER RICKMERS Tischkarte

Gediegen war man in der Freien und Hansestadt schon immer und so wundert es niemanden, dass auch Zigarrenveranstaltungen an nicht alltäglichen Orten stattfinden.

Einer dieser Orte ist der sogenannte „Captain´s Table“ an Bord des schwimmenden Wahrzeichens der Stadt, dem alten Frachtensegler RICKMER RICKMERS. (Ob das Apostroph in „Captain´s Table“ nun ein Deppenapostroph ist oder aber nach deutscher Syntax aufgrund der englischen Herkunft des Wortes zwingend vorgeschrieben, sei dahingestellt. An Bord entzieht man sich dieser Problematik, indem man vom „Captainstable“ schreibt.)

Seit etlichen Jahren lädt der Chef des Schiffes, Oberst a. D. Joachim Stratenschulte, an jedem zweiten Mittwoch im Monat zum „Zigarrenlunch am Captain´s Table der RICKMER RICKMERS“ ein. 18 Plätze, 18 Personen und maximal zwei Themen.

Zumeist ist es ein Thema, ein Zigarrenthema, das den Nachmittag beherrscht.

Zum Beispiel Maria Mancini. Sie war nicht nur die Mätresse des Sonnenkönigs Ludwig XIV., sondern ist auch der Name einer Zigarrenmarke der Zigarrenmanufaktur Aug. Schuster in Bünde. Geschmackspatron ist dort Philipp Schuster, der seit Jahrzehnten dafür sorgt, dass nicht nur die Maria Mancini einen gleichbleibend cremigen und sanften Rauch entwickelt. „Verantwortung für sein Produkt übernehmen“ nennt das der olfaktorische Chef der Manufaktur.

Vier der sieben Zigarren aus der „Postre de Banquette“-Serie dieser Marke waren Lehr- und Lerngegenstand des Nachmittags. Wann rauche ich welche Zigarre? Welche vorher, welche nachher, welche zwischendurch. Und was hat die Zigarre mit Thomas Mann und dem „Zauberberg“ zu tun?

Das Wichtigste wird natürlich nicht vergessen: Wie schmeckt die Zigarre denn so? Dass das auch von der Weise abhängt, wie man raucht, merkte man bei der kleinen Mini. Wer daran zu heftig und zu schnell zieht, wird sich einen Teil der Zunge verbrennen. Der Lernerfolg: Je kleiner das Ringmaß einer Zigarre, desto langsamer muss man ziehen.

Dass selbst gewohnheitsmäßige Skeptiker die honduranische Puro in höchsten Tönen lobten, zeigt, dass zur rechten Zeit die richtige Maria Mancini geraucht wurde.

Wie kommt man an den Captain´s Table? Man meldet sich zur Einladungsliste an, wartet die nächste Einladung ab, meldet sich, wenn man Zeit und Lust hat, an, und erhält anschließend eine Zu- oder Absage. Je nachdem, ob der Tisch schon voll ist oder nicht. Denn: Maximal 18 Plätze – und wenn ein Boot voll ist, ist es voll.

Zum Schuster-Katalog: https://www.schustercigars.de/katalogx2/mobile/index.html

Zur RICKMER RICKMERS: https://www.rickmer-rickmers.de/

 

 

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