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13-09-18 09:47 Alter: 6 yrs

VON:DRO

Die nahezu ideale Zigarrenlounge

Torsten Reich hat in Berlin eine Lounge eröffnet. Für Zigarrenraucher ist sie ein Muss, nicht nur weil es die erste Gurkha-Lounge in Europa ist.



Ein Blick in die Lounge (Bild: Miguel Private Cigars)


Die Bar (Bild: Miguel Private Cigars)


Der Humidor (Bild: Miguel Private Cigars)


Den exklusiven Gurkha-Humidor (Nummer 17 von 30) erhielt Torsten Reich von Gurkha Sales-Direktor Juan Lopez als Geschenk zur Eröffnung der Lounge. (Bild: DRO)

Was muss man als Aficionado nicht alles erdulden: Findet man überhaupt eine Zigarrenlounge, ist es nicht selten ein fensterloses Hinterzimmer, beinhaltet der nicht gepflegte Gastrohumidor drei staubtrockene Zigarren bei 20 Prozent Luftfeuchtigkeit, müssen Getränke selbst aus der weit entfernten Bar geholt werden. Weil dem Gastronom oder Hotelier in Wahrheit der Zigarrenraucher völlig egal ist, das Label „Zigarrenlounge“ aber zahlungskräftige Kundschaft verheißt. Es ist ein Jammer.

In Berlin hat unlängst Torsten Reich eine Zigarrenlounge eröffnet. Notorische Zweifler und Spötter hatten eher auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gewettet, da sich der Umbau des alteingesessenen Geschäfts „Miguel Private Cigars“ mit mehreren Verlängerungen über sechs Monate hinzog.

Doch dann sitzt man das erste Mal in der Berliner Straße 1 in Wilmersdorf. Und hat nicht nur die Umbauzeit vergessen, sondern auch all die schlimmen Lounge-Erfahrungen: So nah wie Torsten Reichs Refugium kam dem Ideal einer Zigarrenlounge schon sehr lange niemand mehr.

Wohin der Blick auch fällt: Ob auf den hervorragend bestückten Humidor, die nicht minder ausgesuchten Getränke der Bar, die bequemen und eleganten Sessel oder die aufwendig gestaltete Kassettendecke (!) - dass hier nichts dem Zufall überlassen wurde, sondern ein Aficionado für Aficionados am Werk war und ist, merkt man an jeder Ecke.

„Ich wollte meinen alten Beruf als Barkeeper und die Leidenschaft zur Zigarre vereinen“, sagt Torsten Reich. "In vielen Bars ist überwiegend die Zigarette vertreten und nicht jeder Zigarrengenießer ist dort willkommen. Für all jene gibt es meine Lounge."

180 Quadratmeter misst diese, verteilt auf zwei Etagen. Im Erdgeschoss finden die Gäste auf 18 Sesseln Platz. Die Zigarren können sie aus dem knapp 17 Quadratmeter großen, begehbaren und dezent illuminierten Humidor wählen: Kuba, Dominikanische Republik, Nicaragua, Honduras, Mexiko, Brasilien - aus praktisch jeder Provenienz gibt es ausgesuchte Exemplare. Natürlich die Eigenmarke Miguel Private Cigars, dazu kubanische Klassiker wie Montecristo oder Partagas oder das Davidoff-Sortiment. Auch Spezialitäten sind zu bekommen, zum Beispiel Gurkha-Zigarren.

Womit wir zum Raum im Keller kämen: Dieser ist seit dieser Woche offiziell die erste Gurkha-Lounge in Europa und erst die 21. weltweit. Die Besonderheit neben der exklusiven Lounge-Zigarre von Gurkha: Gibt es keine hauseigenen Veranstaltungen wie Zigarren-, Spirituosen- oder Rum-Tastings, kann der Raum mit seinen 20 Plätzen für private Veranstaltungen angemietet werden.

Die Getränkeversorgung stellt oben wie unten Lounge-Inhaber Torsten Reich als erfahrener Barmann sicher: Mit vielen Rums wie zum Beispiel Brugal 1888 und Ron Perla, mit 30 Whisky-, acht Wein-, drei Portwein- und zehn Gin-Sorten. Dazu gibt es natürlich auch Cocktails, Longdrinks oder alkoholfreie Getränke.

Es soll nicht wenige Gäste geben, die auf eine Zigarre vorbeischauen wollen und dann fast den ganzen Tag in der Lounge verbringen. Niemand kann es ihnen verdenken.

Miguel Private Cigars, geöffnet täglich von 12 bis 22 Uhr
Berliner Straße 1, 10715 Berlin

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