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03-05-17 09:46 Alter: 7 yrs

VON:HANS BOCKHOP

Fast immer mit drin: ASP

Haben Sie schon mal eine Zigarre von ASP geraucht? Die Antwort lautet wahrscheinlich: Nein. Aber es ist ebenso wahrscheinlich, dass Sie bereits eine Zigarre geraucht haben, die Tabak von ASP enthielt.



Der Tabak wächst in der Vulkanerde


Ein Nachmittag im Schatten


Regelmäßige Boden- und Pflanzenpflege


Fermentation im losen Haufen (alle Bilder: Hans Bockhop)

Auch wenn viele namhafte Zigarrenhersteller eigene Tabakfelder besitzen, so verfügt doch niemand in der Branche über eigene Tabake aus allen relevanten Anbaugebieten.

ASP ist sowohl als Händler als auch als Produzent einer der wichtigsten Lieferanten für Zigarrentabake, oder „ dark air cured“ wie es in der Fachsprache zur Abgrenzung zum Zigarettentabak heißt.

Die drei Buchstaben ASP stehen für Alfredo und Silvio Perez, die das Unternehmen gründeten. Auch heute noch, wo das Unternehmen inzwischen zur Unternehmensgruppe Universal gehört, ist mit David Perez immer noch ein Familienmitglied in der Führungsetage beteiligt. Der größte Teil der über 3000 Hektar Anbaufläche ist über die mittelamerikanischen Länder Ecuador, Mexiko, Honduras und Nicaragua verteilt. Und eine Zigarre mit einem „Connecticut“-Decker verfügt oft über ein Connecticut-Seed-Deckblatt von ASP aus Ecuador.

ASP verfügt nicht nur über die Flächen und das Know-How, um in den verschiedenen Anbauregionen Mittelamerikas aus den verfügbaren Saaten die richtigen Tabakpflanzen heranzuziehen, sondern bietet die so angebauten Tabake auch in verschiedenen sortierten und fermentierten Varianten an, so dass eine fast unendliche Vielfalt entsteht.

Im Verlaufe des diesjährigen Puro Sabor Festival besuchten wir eine Farm im Gebiet Jalapa und sahen die verschiedenen Arbeitsschritte im Tabakanbau.

Im Aufenthaltsraum hängt ein Foto wie aus einer anderen Zeit, auf dem ein Besuch der Perez-Gründer genau auf diesen Feldern zu sehen ist. Prinzipiell hat sich am Tabakanbau seitdem auch nicht viel geändert. Die Tabaksorten haben sich durch selektive Züchtung weiterentwickelt, aber immer noch sind viel Handarbeit, Erfahrung und Geduld für gute Ergebnisse erforderlich.

Bei der Weiterentwicklung der Tabaksorten und der Veredelung der geernteten Tabakblätter findet nach wie vor ein enger Austausch zwischen den Tabakbauern und ihren Abnehmern in den Zigarrenfabriken statt und in den Geschichten aus dem Nähkästchen fallen Namen aus den bekannten Zigarrendynastien, die teilweise bereits in der zweiten und dritten Generation zusammenarbeiten.

So bleibt die Welt der Zigarren eben doch ein kleines, übersichtliches Dorf von Familienbetrieben, was diese Branche so wohltuend von anderen unterscheidet.