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10-10-05 14:41 Alter: 19 yrs

VON:GH

Gallaher übernimmt CITA und Teile von Woermann-Cigars



Am Vortag der diesjährigen Inter-tabac 2005 gab der britische Zigarettenmulti Gallaher bekannt, dass er die spanisch-kanarische Tabakfirma CITA für 85 Millionen Euro in bar sowie weiteren 20 Millionen Euro durch Übernahme von Konzernverbindlichkeiten gekauft habe. Hiervon ist auch die deutsche Woermann Cigars GmbH aus Bünde-Rödinghausen betroffen. 

Bereits im Jahre 2001 hatte Gallaher den österreichischen Tabakmonopolisten Austria Tabak vollständig aufgekauft. Schon seit geraumer Zeit versuchte man, auch auf dem spanischen Markt Fuß zu fassen, was bisher am Widerstand der Familie Zamorano scheiterte, die 50% der CITA-Anteile hielt. Die anderen 50% lagen bei Altadis.

Die Übernahme erstreckt sich ausschließlich auf die Tabaksparte der CITA. Diese umfasst neben dem reinen Vertrieb auch Mitarbeiter und Produktionsstätten für die Zigarrenmarken Goya, Peñamil, Condal sowie die Exclusivmarke Bahia del Duque. Ebenso gehören ausländische Tabakbeteiligungen in der dominikanischen Republik und auf Kuba dazu. Andere Aktivitäten wie Mineralwasserfirmen, Hotels etc. sind davon nicht betroffen.

Ihren Hauptumsatz macht diese Sparte mit Zigaretten. Zigarren stellen nur einen kleinen Teil des Umsatzes dar.

Verbindungen in den deutschen Markt bestehen über einen 51%-Anteil an der Woermann Cigars GmbH in Bünde-Rödinghausen, einer reinen Vertriebsorganisation. Dort kann man außerordentlich gelassen bleiben. Zum einen liegt die operative Geschäftsführung bei den beiden Gesellschaftern Peter Woermann und Thomas Strickrock, zum anderen steht das Vertriebsunternehmen auch durch den Mitte des Jahres übernommenen Vertrieb der Charles Fairmorn Produkte gut da.

Aus Österreich weiß man, dass Gallaher dort einige Zigarrenmanufakturen geschlossen hat. Dieses steht für Deutschland nicht einmal im Ansatz zur Debatte, weil die Manufakturen in Bünde-Rödinghausen nicht zur Woermann Cigars GmbH gehören, also auch kein Einfluss besteht.

Gallaher machte im 1. Halbjahr 2005 einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) von 314 Mio. Britischen Pfund (GBP), das sind umgerechnet 462 Millionen Euro.