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04-06-14 09:12 Alter: 10 yrs

VON:GH

Habanos Day 2014



19 neue und multiple Habanos-Experten sowie eine Habanos-Expertin.


Immobilität durch gefahrgeneigte Tätigkeiten – Christoph Puszkar nach seinem Sportunfall beim Hof halten.


Spritzige Cocktails auf der Basis des Havana Clubs.


Olvido, die mit ihrer Band für die musikalische Untermalung sorgte.


Marc André, Deutschlands Humidorbauer No. 1, macht anhand unterschiedlich gelagerter Zigarren klar, worauf es ankommt.


Der Schrankhumidor ROMA von adorini brachte 3.380 Euro in die Kasse von Camaquito.


Jürgen Deibel – auch rhetorisch ein Vergnügen. (Alle Bilder: 5thAvenue/Benjamin Brückner)

Rund 270 Freundinnen und Freunde der kubanischen Zigarren trafen sich auf dem diesjährigen Habanos Day im kurfürstlichen Schlosshotel in Sailauf.

Der Tag wurde begleitet von Partagás Serie D No.4, Montecristo Edmundo (in der kleinen und der erwachsenen Form), Saint Luis Rey Pacifico Edición Regional Asia 2009 und Vegas Robaina XV Aniversario Edición Reginal Canada 2012.

Marc André, Deutschlands Humidorbauer No. 1, präsentierte drei unterschiedlich gelagerte Zigarren, so dass beim Probieren klar wurde, wie wichtig die richtige Lagerung einer Zigarre ist. 

Beim Tasting mit Weinexperte Dr. Rolf Klein erfuhren die Teilnehmer, wie Rotweine mit einer Montecristo Open Master korrespondieren.

In der Kunst des Zigarre-Rollens übten sich die Teilnehmer im Workshop von Torcedor Reynol Pérez Pereira, Produktionsleiter der Cohiba-Manufaktur „El Laguito“, der nach 2012 bereits zum zweiten Mal beim Habanos Day mit dabei war.

Mit der freien Journalistin Claudia Puszkar ging es dann nach Havanna und dort durch die Geschichte der Zigarrenmanufakturen dieser Stadt. Jahrelang hatte sie in Text- und Bildarchiven gestöbert, um die teils langsame aber stetige Entwicklung dieser Produktionsstätten zu dokumentieren.

Unter Leitung von Spirituosenexperte Jürgen Deibel prüften die Teilnehmer, zu welchem Drittel einer Zigarre Absinth, Cognac und Whisky am besten passen. Seine Seminare sind stets überlaufen. Das liegt nicht nur an den Getränken, die kostenfrei ausgegeben werden. Die rhetorische Qualität und professionelle Wissensvermittlung lassen die Deibel-Veranstaltungen immer auch zu einem intellektuellen Leckerbissen werden.

Champagner-Sommelière Yvonne Heistermann verköstigte durch die Welt der Schaumweine und bat darum, dass man keine Zigarren rauchen möge – es beeinträchtige die Fähigkeit, Feinheit und Finesse der Schaumweine zu erkennen. Natürlich kann man Schaumweine ohne Zigarre genießen – aber wozu?

Den ganzen Tag über schon hatte der Marketingchef der 5THAvenue, Christoph A. Puszkar, mitleidige Blicke und so manch hämischen Kommentar über sich ergehen lassen müssen. War er doch mit einem dick bandagierten und mit Orthesen versehenen Fuß in seiner Bewegung arg eingeschränkt. Die Erklärung: Ein Sportunfall beim Volleyball. In seiner Begrüßungsansprache gelobte er zwar Besserung („Ich hätte an Churchill denken sollen – no sports“), was seinen Chef Heinrich Villiger jedoch nicht davon abhielt, noch einmal Salz in die offene Wunde zu streuen und ihm dringend ans Herz zu legen, derartig gefahrgeneigte Tätigkeiten zukünftig zu unterlassen. Höflicher und diplomatischer kann man eine öffentlich erteilte arbeitsrechtliche Abmahnung nicht formulieren.

Zwanzig der diesjährigen Habanos-Experten und -Expertinnen erhielten ihre Ehrennadel. Darunter Kerstin Kiehl, Pfarrerin in Groß-Eichen und Ilsdorf sowie Andreas Fischer, der die Habanos-Experten-Ehrennadel zum zehnten Mal erhielt. Die 5THAvenue überreichte zusätzlich ein Kistchen Zigarren und einen Cohiba-Kugelschreiber.

Einen Schrankhumidor spendete adorinio für die Verlosung. Maxi Schuster, Zigarrenhändlerin aus Bad Salzuflen, gewann und spendete ihn sogleich für eine Versteigerung. So kamen 3.380 Euro auf das Spendenkonto von Camaquito, der Kinderhilfsorganisation.

Ein stetiges Problem auf Veranstaltungen dieser Art: Die kubanische Musik ist beliebt aber zu laut. Also verlässt man den Saal und trifft sich in kleinen Gesprächs- und Rauchgruppen an einem anderen Ort.

Und dann war da noch der Service der Weyberhöfe. Besser gesagt: … war da nicht …. Das Management hinterließ den Eindruck der Mensch gewordenen Unfähigkeit, als wären die Gäste erst für den nächsten oder übernächsten Tag erwartet worden. Das vorhandene Servicepersonal war teils uninformiert, teils überfordert. Aschenbecher auf den Tischen oder sonstwo? Nein, die wurden erst auf äußerstes Drängen hin hervorgekramt. Gerne wurde auch mal ein bereits benutztes Glas wieder gefüllt und einem anderen Gast gereicht. „Ich hätte gerne Rotwein und Mineralwasser.“ Aber gerne doch. Ein halbes Glas Rotwein wurde dann mit einem halben Glas Mineralwasser aufgefüllt. Man könnte Dutzende solcher Geschichten erzählen und hätte dennoch nur eine kleine Facette geschildert. Summa summarum: Die Weyberhöfe sind nicht empfehlenswert – ein NoGo in der Gastro- und Eventwelt.