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18-11-06 13:14 Alter: 17 yrs

VON:GH

La Casa del Habano Hamburg

In Hamburg öffnet die vierte deutsche Casa ihre Tür. 25 AoS Leser nutzten die Gelegenheit, einen ersten Blick in das neue Geschäft zu werfen.



Christoph Wolters in seiner neuen Casa del Habano...


und sein Mitarbeiter Art Karounos

Es ist Freitag, der 17. um 17:00 Uhr. In Hamburgs hanseatischer Umgebung des Chilehauses haben die Büros und umliegenden Geschäfte bereits geschlossen oder räumen nur noch auf, um die Lichter ausschalten zu können.

15 Minuten früher griff man in der Burchardstraße 15 zum Feudel, um die letzten Staubspuren zu beseitigen. Und präzise um 17:00 Uhr steht Christoph Wolters im kubanischen Gala-Outfit vor der Tür, um den Hardcore-Aficionados die Hand zu reichen und seine Casa zu präsentieren - auch wenn nach nur 14 Tagen Umbauarbeiten noch nicht alles hundertprozentig so ist, wie er es sich vorstellt. Das Wesentliche - der Humidor - steht und er ist für den Abend und die nächsten Tage gefüllt.

Allen voran Walter Born, Präsident des Zigarren-Zirkels Bergstraße. Gefolgt vom primus inter pares der norddeutschen Cigarmigos, Dieter Wilke.

Ein- und mehrfache Habanos-Experten folgen und treten ein in ein Contor, dessen vorherrschende Farben ein warmes Blutrot und ein abkühlendes Stahlgrau sind. Überdimensionale goldene Lettern prangen auf der warmen Wand über dem englischen Schreibtisch mit zwei wuchtigen Ledersesseln.

LA CASA DEL HABANO -  Orchant & Wolters - International Havana cigar merchants.

Die Anmutung macht klar: Hier will jemand Pflöcke einschlagen und Maßstäbe setzen.

Christoph Wolters ist der Spiritus Rector dieses Unternehmens. An seiner Seite Art Karounos, bis vor wenigen Monaten auch Mitarbeiter von Peter Heinrichs, dem Chef der Kölner Casa del Habano.

Spätestens jetzt fällt der Blick durch die 3,40 Meter hohen Glasscheiben in den ca. 20 Quadratmeter großen Humidor. Zwei Wände beherbergen eine Auswahl der besten und teuersten Zigarren, die unser Planet zu bieten hat. Vereinzelte Lücken deuten auf geplantes Wachstum hin. Ein wuchtiger Stehtisch in der Mitte des Raumes bietet ausreichend Platz, um die Auswahl des einen oder anderen Cabinets zu erleichtern und in aufrechter Haltung deren Duft zu genießen. Das Ambiente gebietet Demut - wenn einem so viel Gutes wird gewährt.

Christoph Wolters bittet die Anwesenden um Nachsicht, wenn in der Eile der letzten 14 Tage die Gläser noch nicht da sind und man auf Plastikbecher für Rum und Wein zurückgreifen müsse. Aber Hamburger sind ja hilfsbereit. Der Habanos-Experte Dirk R. besorgt kurzerhand Gläser bei einem benachbarten Gastronom, so dass degustatorisch sensible Gaumen befriedigt werden können.

Begrüßungsgeschenke werden überreicht. Zigarrenunikate, Lachs und Aal sollen dem rheinländischen Neuhanseaten sagen, dass der Norden seine neue Heimat werden könnte.

Die gereichten Ramon Allones vertreiben in Sekundenschnelle die letzten Schwaden des Umbaugeruchs. Die beiden Absaugrohre in 3 Meter Höhe haben trotz des beeindruckenden Durchmessers erkennbar Mühe, der Duftwolken Herr zu werden - letztlich gelingt es ihnen doch. Oder liegt es an der geöffneten Tür, durch die dieser einmalige Duft hinauszieht? Hinaus in das abendliche Hamburg, über die nahe gelegene Mönckebergstraße, vermutlich bis zum Hauptbahnhof.

Immer mal wieder schaut ein Passant hinein, atmet im Eingang tief durch und zieht zufrieden lächelnd weiter.

Wer nicht im Humidor verweilt, kann auf der "Cohiba Bank" Platz nehmen. Muster und Farben dieses sich über die gesamte Wand erstreckenden Mobiliars entsprechen dem Logo der wohl berühmtesten Zigarrenmarke.

Neben dem vollständigen Portfolio der kubanischen Zigarrenmanufakturen lenkt Christoph Wolters das Augenmerk auf das zweite Standbein, an dem erkennbar sein Herzblut hängt. Alte original kubanische Humidore. Der älteste stammt aus dem Jahre 1880, gefolgt von einem Art Deco Humidor aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Der jüngste Humidor aus dieser Linie wurde 1961 hergestellt. Fast noch als zu jung mutet in diesem Zusammenhang der im Jahre 2003 vom Commandante Fidel Castro persönlich signierte Humidor an. Hier sind Nachfragen sinnlos, das Exemplar ist inklusive der Zigarren bereits verkauft.

Die Tür am anderen Ende des Humidors ist verschlossen. Hier - so Christoph Wolters - wird ein kleiner Konferenzraum entstehen. Das genaue Nutzungskonzept steht noch nicht fest. Wie übrigens auch die Öffnungszeiten der Casa. Diese werden sich logischerweise an der Nachfrage orientieren.

Es liegt also an den Hamburger Zigarrenliebhabern selbst, durch Präsenz zu wohlgefälligen Zeiten hierauf in den nächsten Monaten Einfluss zu nehmen.

Einige Impressionen des Abends finden Sie nach dem Login in der Bildergalerie.

Und wie der Gastgeber diese Veranstaltung sah, können Sie > hier lesen <.