Artikel-Single-View
04-04-18 10:34 Alter: 6 yrs

VON:JACQUELINE HERING

Punch • Punch oder Punch • Punch Punch

Wie es gewesen sein könnte.

Sagen und Mythen aus der kubanischen Zigarrenwelt.



Es war einmal ein berühmter englischer Masterblender namens Jon Punch, der im Auftrage Ihrer Majestät Königin Victoria (1837-1901) auf Kuba mit den dortigen Fabrikbesitzern Zigarren für den englischen Hof und das Empire komponieren sollte. (Später wurde daraus die „English Market Selection“ – EMS, die man heute noch auf Kisten in England sieht.) Dieser fand Gefallen an dem Markennamen „Punch“, symbolisierte er doch die Macht der Marine des Empires. So setzte er sich eines Abends an sein Blender-Tischchen und begann, verschiedene Tabake miteinander zu mischen. Beim Verkosten stellte er aber immer wieder fest, dass irgendetwas fehlte. Mit jedem neuen, unzulänglichen Blend wurde er unglücklicher und war schließlich so verzweifelt, dass er sich das Leben nahm.

Sein ältester Sohn, Jon jr., inzwischen ebenfalls ein anerkannter Masterblender, fand eines Tages die Aufzeichnungen seines Vaters von jenem verhängnisvollen Abend. Schon nach wenigen Versuchen gelang es ihm, das eine entscheidende Blatt zu finden, mit Hilfe dessen er eine neue und herausragende Zigarre kreierte. In Anbetracht der Tatsache, dass sie ja gewissermaßen als Gemeinschaftsarbeit mit seinem Vater entstanden war, also zwei Herren namens Punch daran gearbeitet hatten, nannte er die Vitola zunächst „Punch Punch“. Weil nun auch das englische Königshaus unendlich begeistert von dieser neuen Zigarre war, wurde Jon Punch jr. umgehend geadelt – aus der „Punch – Punch Punch“ wurde also die „Punch – Punch Punch De Luxe“.

Leider konnte Jon Punch jr. genauso wenig mit Erfolg umgehen wie sein Vater mit Misserfolg. Er fiel dem Alkohol anheim und damit am Königshof in Ungnade. So wurde ihm der Adelstitel aberkannt und umgehend auch die „Punch Punch De Luxe“ zur schnöden „Punch Punch“.

Ergo: Punch • Punch Punch