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17-10-19 17:42 Alter: 5 yrs

VON:GH

Steuerzahlerbund benörgelt Duisport AG wegen Zigarren

Der Steuerzahlerbund nörgelt an der Dusiport AG rum, weil dort Zigarren geraucht werden. Die Wortwahl ist erstaunlich und grenzt schon fast an Verleumdung.



Die Duisport AG betreibt den Duisburger Hafen. Das Logistikunternehmen gehört zu zwei Dritteln dem Land Nordrhein-Westfalen und zu einem Drittel der Stadt Dusiburg.

Chef ist Erich Staake, der im Dezember dieses Jahres als „Modernisierer der Binnenhafenlogistik“ in die Logistics Hall of Fame einzieht.

Das Unternehmen macht rund 150 Mio. Euro Umsatz und einen Gewinn von rund 12,5 Millionen. Insgesamt also eine Erfolgsgeschichte.

Von nichts kommt nichts. Also werden bei Verhandlungen und Besprechungen Gästen und Geschäftspartnern Zigarren „zum direkten Genuss“ angeboten. Die Zigarren, die Erich Staake und seine Mitarbeiter bei diesen Gelegenheiten rauchen, bezahlen sie selbst. So weit, so gut, so rechtens.

An der Rechtmäßigkeit dieses inspirierenden Zigarrenduftes kann selbst der Steuerzahlerbund nichts ändern. Dennoch „finden wir es auch aus der Zeit gefallen, dass hier zu Geschäftsgesprächen Zigarren gereicht werden. Die Verquickung von Geschäft und Zigarrenkonsum geht über die übliche Bewirtung hinaus und hat ein Geschmäckle.“

Aus der Zeit gefallen? Im internationalen Management, so weiß man es bei dem Erfolgsunternehmen, ist es durchaus üblich und gängige Praxis, bei enervierenden Verhandlungen Zigarren anzubieten. Da ist der Steuerzahlerbund wohl nicht ganz auf der Höhe der Zeit.

Dann auch noch von „Geschmäckle“ zu fabulieren, also einem Zustand, den der Staatsanwalt zumindest mal anschauen sollte, ist, wenn man zuvor festgestellt hat, alles sei rechtens, schon eine Glanzleistung von Grenzüberschreitung.

Dass die gereichten Zigarren „über die übliche Bewirtung hinaus“ gingen, ist objektiv falsch, denn dann wäre man im Bereich der Rechtswidrigkeit. Sprachschlamperei oder aber der feste Wille, einem Erfolgsunternehmen „ans Bein pinkeln“ zu wollen – ein anderer Grund ist für diese Ausdrucksweise nicht ersichtlich.

Was tut man nicht alles, wenn man sich in Szene setzen will …

Es ging übrigens um Ausgaben i. H. v. 4.000 Euro für das Jahr 2015 und um Zigarren der Marke Carlo Corado Crucero zum Stückpreis von (heute) 4,90 EUR.

Als Medium für diesen intellektuellen Unfug des Steuerzahlerbundes hat sich die WAZ zur Verfügung gestellt.