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27-01-23 13:01 Alter: 1 year

VON:GH

Villiger de Nicaragua • offizielle Fabrikeröffnung

Manchmal muss man Glück haben. Bei der offiziellen Eröffnung der „Villiger de Nicaragua“-Fabrik war Berlins Zigarrenhändler Maximilian Herzog anwesend – und die höchst professionelle Technik des Nachbarn – Joya de Nicaragua.



Corina und Lucien Villiger (li. Seite) sowie Christoph Lüscheer, Mirko Lerenzi und Maximilian Herzog (re., von re. n. li.) im Konferenzsaal des Nachbarn Joya de Ncaragua.

 Aber der Reihe nach. Nach einem Jahr Planung, zwei Jahren Corona und einem Jahr fast regulären Produktionslaufes wurde die Zigarrenmanufaktur Villiger de Nicaragua der Weltöffentlichkeit vorgestellt.

Familienmitglieder und Geschäftsführer unterhielten sich im Rahmen einer »Art of Smoke«-Videokonferenz mit dem einzigen anwesenden deutschsprachigen Händler Maximilian Herzog.

Die guten nachbarschaftlichen Beziehungen zu Joya de Nicaragua bescherten den Teilnehmern einen hochprofessionellen Videokonferenzraum – fast schon ein Fernsehstudio.

Corina Villiger (Tochter) verwies auf die instabile Lage des Landes, als die Planungen im Oktober 2019 begannen. Eine jahrzehntelange Freundschaft zur Familie Martinez war jedoch ausreichend als Basis für das Joint Venture zwischen Villiger und Joya de Nicaragua.

Lucien Villiger (Enkel) verwies auf die jahrzehntelange Expertise bei handgemachten Zigarren in verschiedenen Teilen der Welt und darauf, dass man mit dem Standort in Estelí nun in fast allen entscheidenden Ländern eine Produktionsstätte habe.

Die Geschäftsführer Mirko Lorenzi und Christoph Lüscher können schon jetzt mit stolz geschwellter Brust verkünden, dass derzeit zwischen 150 und 180 Tausend Zigarren pro Monat gerollt werden. Immer im 2er-Team. Eine Person rollt die Puppe (Einlage und Umblatt), die andere Person wickelt das Deckblatt auf. Mit dieser Produktionsmenge liege man bei etwa 60 % der Prduktionskapazität. Die Deckenhöhe der Fabrik sei darüber hinaus so hoch, dass man mühelos bei erhöhter Nachfrage eine zweite Ebene einziehen könne, um die Produktion zu verdoppeln.

Ob es denn nicht zu Problemen führen könne, wenn sowohl Joya de Nicaragua als auch Villiger den eingekauften Tabak verwenden wolle, wollte Max Herzog wissen. Diese Probleme habe man bisher weder gehabt, noch erwarte man sie, meine Christoph Lüscher. Man möchte hinzufügen: Die unterschiedliche Markentypizität von Joya de Nicaragua und Villiger (z. B. 1888) dürfte solche Probleme nicht entstehen lassen.

Ein wirkliches Problem sei etwas anderes: Obwohl Villiger über dem Durchschnitt liegende Löhne zahle, sei der Sog in die USA ungebrochen. Viele glaubten, dort dann doch noch etwas besser leben zu können als in Nicaragua. Dagegen würden nicht nur gute Löhne, sondern auch soziales Engagement hilfreich sein. So zahle man Müttern mit Kindern mehr Lohn, damit diese z. B. die Schuluniformen der Kinder bezahlen könnten oder leiste einen deutlichen Beitrag zur Renovierung der ziemlich maroden Schule in der Nachbarschaft.

Wer sich das alles mal vor Ort ansehen möchte: Wie sagte doch Christoph Lüscher: „Wir sind da völlig unkompliziert.“ Besucher seien – nach Anmeldung – herzlich willkommen. Die Anschrift lautet:

VILLIGER DE NICARAGUA S.A.
Costado Noreste
Escuéla Rubén Dario 75 vrs al Sur
Estelí / Nicaragua