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10-10-05 15:19 Alter: 19 yrs

VON:GH

Zigarren auf Rezept ?

Wie immer im Leben gilt die Devise: Alles in Maßen.



Grafik: Dirk Rehder, Fischgrätdesign

Bei all der Hatz auf Raucher ist es an der Zeit, die seit Jahren bekannten Fakten über das Krebsrisiko bei Zigarrenrauchern in Erinnerung zu rufen.

 

Das National Cancer Institute in den USA hat bereits 1998 eine 232 Seiten starke Studie veröffentlicht. Das Ergebnis:

TodesursacheNicht
Raucher
1-2 Zigarren3-4 Zigarren5+ Zigarren
 alle Ursachen1 1. 02 1. 08 1. 17

Das Risiko einer Krebserkrankung ist also bei einem Zigarrenraucher fast ebenso groß wie bei einem Nichtraucher. Dies gilt bei bis zu 5 Zigarren pro Tag. Nimmt man einzelne Erkrankungen heraus, so variieren die Zahlen. Bei einigen Krebsarten ist das Risiko höher, bei Lungenkrebs sogar geringer als bei Nichtrauchern.

Die Gründe werden unter anderem darin gesehen, dass Zigarrenrauch nicht inhaliert wird. Zigarettenraucher, die auf Zigarren umsteigen und weiterhin inhalieren, erhöhen natürlich ihr individuelles Erkrankungsrisiko. Im Zusammenhang mit exzessivem Alkoholgenuss steigt das Risiko in jedem Falle exponentiell an.

Folgende Aufstellung für eine ausgewählte Anzahl an Erkrankungen ergibt sich:

TodesursacheNicht
Raucher
1-2 Zigarren3-4 Zigarren5+ Zigarren
 alle Ursachen1 1. 02 1. 08 1. 17
 Mund/Rachen/Gaumen1 2. 12 8. 51 15. 94
 Kehlkopf1 6. 46 ---- 26. 03
 Lunge1 0. 99 2. 36 2. 4
 Bauchspeicheldrüse1 1. 18 1. 51 2. 21
 Lungenemphysem1 1. 39 1. 78 1. 03
 Erkrankung der Coronararterien1 0. 98 1. 06 1. 14


Summa summarum: Alles in Maßen. Insbesondere was Alkohol betrifft, denn in Verbindung mit Alkohol steigt das Risiko.

Wer in die Tiefen der über rund 30 Jahre sich erstreckenden Untersuchungen einsteigen möchte, hier die wesentlichen Quellen:

National Cancer Institute - Cancer Control & Population Sciences
A Response to the NCI Report von Marc J.Schneiderman, M.D. (1998)