Die Lust am Rauchen

Von Anbeginn an haben der Tabak und die daraus entstandenen Produkte die Menschen in zwei Lager geteilt. Das der Befürworter oder Toleranten und das der Gegner. Aus all der Literatur, die aus diesen Lagern hervorgebracht wurde, hat Mario Leis sechzig Geschichten in seiner Anthologie auf 240 Seiten nebst Nachwort und Textnachweis zusammengestellt. Im Schnitt vier Seiten pro Geschichte, nur Hermann Burger mit seiner Pflanze Havanna Puro erfordert aufgrund ihrer 14 Seiten etwa eine halbe Panetela zum Lesen.

Von Auerbach über Brecht, Grass, den Brüdern Grimm, Sartre und dem in keiner Anthologie fehlenden Italo Svevo durchstreifen die Geschichten die Jahrhunderte und mit ihnen die Sorgen, Nöte aber auch Freuden, die der Tabak und das Rauchen mit sich bringt.

Nun gibt es ja schon einige Anthologien zum Thema Rauchen und Tabak. Warum jetzt auch noch diese? Die Frage beantwortet sich beim Lesen. Abgesehen von den unvermeidlichen Beiträgen aus den Büchern von Svevo oder Lord Byron werden beispielsweise Beiträge von Grass, Ringelnatz und Catharina Elisabeth Goethe (die Mutter von Johann Wolfgang, sic!) abgedruckt, die in anderen Zusammenstellungen nicht zu finden sind.

Also nicht nur eine weitere, sondern auch eine andere Anthologie.

 

Mario Leis (Hrsg.)

Die Lust am Rauchen

Geschichten und Gedichte vom blauen Dunst

Insel Verlag

Frankfurt am Main 2003

Umschlagabbildung: Rita Hayworth in "Gilda"

240 Seiten, 17,6 cm.

Preis: 8 Euro