Erhart, H. • Der Tabak …

Richtig alte Bücher haben zumeist einiges gemeinsam: Sie sind nicht ganz einfach zu lesen, schwierig aufzuspüren und Bibliotheken verleihen sie nur höchst ungern. Ist man ihrer jedoch einmal habhaft geworden, bieten sie interessante Einblicke.

So wusste man schon vor über 160 Jahren, dass der Tabak idealerweise in bester Qualität und frei von der Behandlung mit ominösen „Beizen“ zu guten Zigarren bzw. hier noch Cigarren verarbeitet werden solle. Ebenso wurde schon damals vor der noch heute beliebten Fälschertechnik, minderwertigen Tabak in ein schönes Deckblatt einzuschlagen, gewarnt. Selbst zur Färbung der Zigarrenasche stellt Erhardt eigene Überlegungen an und  kommt zu einer erstaunlichen Schlussfolgerung: „die Feinheit, die weiße Farbe und die Leichtigkeit der Asche“ beweise, dass „die Blätter vollkommen reif geworden waren.“ (S. 61). Das Thema wird bekanntlich auch heute noch kontrovers diskutiert.

Das Werk bietet so nicht nur interessante Einblicke in die Tabakkultur des 19. Jahrhunderts sondern führt uns ganz unverhofft eine jahrhundertlange Kontinuität bei den Themen rund um das feine Rauchwerk vor Augen. Und dies ist nur eine kleine Auswahl der noch in dem Werk zu entdeckenden Überraschungen.

Da der Abhandlung selbst jedoch ein Inhaltsverzeichnis fehlt, sei dieses hier noch in moderner Form nachgereicht:

I. Vorwort (S. 1)
II. Botanische Übersicht der Tabaksorten (S. 7)
III. Anbau/Verarbeitung (S. 23)
IV. Im Handel vorkommende Tabaksorten (S. 51)
V. Rauchtabak (S. 54)
VI. Schnupftabak (S. 62)

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