Michael Cox • In der Mitte der Nacht

Lesen wir zunächst den Klappentext:

Vom Freund verraten, der Liebe verfallen und für immer um sein Erbe gebracht – Edward Glywer schwört kaltblütige Rache. In seinem Zorn verstrickt er sich in einem Geflecht aus Selbstüberschätzung, Verfolgungsangst und Gerechtigkeitswahn. Sein grausames Schicksal, so glaubt er, spricht ihn von allem frei – selbst von einem Mord …

Das Buch schildert die Bedeutung und den Stellenwert des Havannarauchens im London des 19. Jahrhunderts; wenn z. B. Edward Glywer nie vergisst, seinen Zigarrenvorrat zu bestücken, bevor er verreist oder sein Zigarrenetui auffüllt, bevor er das Haus verlässt.

Dass er seine Lebensgeschichte in einer Nacht seinem besten Freund erzählt, und dabei die eine um die andere Havanna in Rauch aufgeht, gibt dem Buch atmosphärische Dichte. Und wenn das Auffinden eines Ramon Allones Zigarrenstummels auf den erlesenen Geschmack eines Verdächtigen Rückschlüsse zulässt, so ist das für jeden Havanna erfahrenen Leser sofort nachvollziehbar.

In der Mitte der Nacht ist Crimestory und Gesellschaftsroman zugleich, wobei der Genuss von Havannazigarren unverzichtbar für die Wiedergabe und Schilderung der gesellschaftlichen Verhältnisse im England des ausgehenden  19.Jahrhunderts sowie für die Schaffung der atmosphärischen Stimmung von Orten und Handlung ist.

Das Buch ist ein geistiger Hochgenuss für alle anglophilen Havannaliebhaber und wegen der guten Übersetzung eine Freude für Freunde des geschliffenen Ausdrucks.

RD

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