Rauchen Sie? • Verteidigung einer Leidenschaft

Auch wenn das Titelbild wegen der Zigarette den Zigarrenraucher abschrecken könnte - in diesem Buch geht es nicht um das, was man raucht, sondern um die angesagte Hatz auf jeden, der Tabak - in welcher Form auch immer - konsumiert und genießt.

Der Autor beleuchtet die Kriege gegen Raucher und das Rauchen in den vergangenen Jahrhunderten und liefert jede Menge Informationen über geschichtliche Ereignisse.

Schon 1603 forderte James I. von England in einem Traktat, dass man nicht rauchen dürfe, weil man seine Gesundheit für den Staat zu erhalten habe. Eine Gedankenkette, die ab ca. 1933 von den Nazis fortgeführt wurde. Sie waren übrigens auch die Erfinder des Wortes "Passivrauchen". Nach damals durchgeführten Untersuchungen war das Rauchen eine Missetat gegen die Volksgesundheit.

Als eine Quelle der Bewegung macht von der Heydt das puritanische Amerika und dessen Hang zur Askese aus. Die Utopie von einem sterilen Leben bringe Heerscharen dazu, anderen vorschreiben zu wollen, wie sie zu leben haben. Niemand spreche über die alltäglichen Umweltbelastungen, aber "Passivrauchen" störe schon.

Auch die Kirche stellte sich mal so und mal anders zur Frage des Rauchens. Während es im 17. Jahrhundert eine Todsünde war, zu rauchen, wurde für alle, die sich nach 1851 in Schmähschriften gegen das Rauchen wandten, Zuchthaus gefordert.

Das Bestreben all dieser Rauchgegner sei es offenbar "gesund zu sterben".

Das Buch bietet ein Fülle geschichtlicher Fakten und ist daher nicht nur zur Stärkung des Selbstbewusstseins für diejenigen geeignet, die bei der alltäglichen Benörgelung der Mut verlässt.

Es ist zugleich eine - teilweise amüsante - Sammlung von Perversitäten, die die Welt der Antiraucher zu bieten hat.

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