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29-04-25 12:22 Alter: 19 days

VON:GH

Nicaragua • Zigarren und Zahlen

Zwar ist das mit Zahlen und Statistiken immer so eine Sache, aber sie geben zumindest einen Hinweis auf Schwerpunkte und Richtungen. Sammelt man eine Zeit lang alle seriösen und glaubhaften Zahlen, so kommt folgendes dabei heraus:



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Capitol, Oliva, Horacio und VegaFina gibt es auf dem Sommerfest zum Kennenlernen.

Die Zigarren- und Tabakindustrie ist für Nicaragua von erheblicher ökonomischer Bedeutung.

Obwohl der Agrarsektor insgesamt etwa 17–18 % des BIP ausmacht, spielt hier besonders der Premium-Tabak eine wichtige Rolle. Die Handelskammer schätzt, dass die Tabakwirtschaft (Anbau, Verarbeitung, Fabrikation) direkt und indirekt rund 110.000 Arbeitsplätze schafft​. Das entspricht mehreren Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung.

Zudem zählen Tabak und Zigarren zu den wertvollsten Exportgütern – 2023 standen sie für etwa 5,8 % der gesamten nicaraguanischen Exporte (Zigarrenexportwert $425 Mio. von $7,37 Mrd. Gesamtwarenexporten)​.

Diese Exporterlöse fließen vor allem in ländliche Regionen (Estelí, Nueva Segovia), wodurch sie erhebliche Entwicklungswirkung entfalten.

Nicaraguas Zigarren werden überwiegend exportiert – vor allem in die Vereinigten Staaten. Seit etwa 2016 ist Nicaragua durchgängig der führende Lieferant von handgemachten Premiumzigarren in die USA und hat die Dominikanische Republik überholt​. Beispiel: Im Jahr 2020 wurden über 186 Mio. Zigarren in die USA exportiert (ein Plus von +10 % gegenüber 2019). Bereits in den ersten fünf Monaten 2021 belief sich die USA-Ausfuhr auf knapp 90 Mio. Zigarren (ein Anstieg von +54,5 % gegenüber Vorjahr)​. Nach neueren UN-Daten erreichte der Gesamtwert der nicaraguanischen Zigarrenexporte 2023 rund 425 Mio. USD​.

Die USA dominierten 2023 mit einem Anteil von etwa 83 % am Exportwert (~$353 Mio.). ​Dahinter folgen – mit weitem Abstand – einzelne europäische und regionale Märkte. Zu den wichtigsten Abnehmern gehörten 2023 (Exportwert in $): Deutschland (3,05 %, ~$12,9 Mio.), Belgien (2,36 %, ~$10,0 Mio.), Honduras (1,33 %, ~$5,7 Mio.) und Spanien (1,30 %, ~$5,5 Mio.)​. Kleinere Märkte sind etwa Hongkong, Kanada und die Schweiz (jeweils um $2–5 Mio.), die ebenfalls nennenswerten Tabakkonsum haben.

Wichtigste Trends: Die Nachfrage in den USA wächst moderat. Viele Marken erweiterten ihre Produktionskapazitäten, um am volatilen US-Markt teilzuhaben. Europa ist zwar vergleichsweise kleiner, gewinnt aber stetig an Bedeutung – besonders Deutschland als größter EU-Abnehmer. Insgesamt festigt Nicaragua seinen Ruf als Weltmarktführer für handgerollte Zigarren, indem es die Exportzahlen kontinuierlich steigert​.

www.artofsmoke.de/sommerfest-2025

Importeure (Auswahl)

Deutschland

  • Villiger Söhne Holding AG
    Der Schweizer Traditionskonzern betreibt seit 2020 eine eigene Produktionsstätte in Estelí/Nicaragua und importiert die dort gefertigten „Villiger 1888 Nicaragua“ sowie weitere Linien zurück nach Deutschland.

  • 5th Avenue Products Trading GmbH (Waldshut-Tiengen)
    Offizieller Alleinimporteur für Habanos (kubanische Zigarren), seit 2023 auch Exklusivimporteur von VegaFina und 2024 aufgenommen: Flor de Copan, Capitol u.v.m.

  • Casagranda Cigars GmbH (Esslingen)
    EU-Verantwortlicher und Importeur der Horacio-Linien („Edición Especial Colosso“ und „SLED“) aus Nicaragua

  • Vandermaliere Cigar Family
    Importeur der gesamten Oliva-Serie (u. a. Serie V, Melanio) nach Deutschland; gleichzeitig verantwortlich für Plasencia-Importe.

Österreich

  • tobaccoland Handels GmbH & Co KG (Wien)
    Marktführer im österreichischen Tabakwaren-Großhandel, führt ein breites Sortiment an Premium-Zigarren, darunter auch nicaraguanische Linien.

Schweiz

  • Villiger Söhne Holding AG (Pfeffikon)
    Swiss multinational, produziert über ein Beteiligungsunternehmen in Estelí und importiert die dort gefertigten Villiger-Serien in die Schweiz.

  • The Royal Cigar Company AG (Basel)
    Drittgrößter Schweizer Importeur für Premium- und Boutique-Zigarren, beliefert Fachhändler auch mit nicaraguanischen Marken.